Chemikalien-Lexikon K

Kaliumdichromat

Andere Bezeichnung(en): Kaliumbichromat, Rotes Kaliumchromat, Saures chromsaures Kalium, Doppeltchromsaures Kalium, Pyrochromsaures Kalium; lat.: Kalium dichromicum, Kalium bichromicum, Kalium chromicum rubrum, Potassii dichromas, Dichromas kalicus; engl.: potassium dichromate; frz.: dichromate de potassium; ital.: bicromato di potassio
Summenformel;Linienformel: K2Cr2O7
Relative Molmasse (MG/FW): 294,19
CAS-Nummer: [7778-50-9]
EWG-Nr./EINECS-Nr.: 231-906-6
RID/ADR: 6.1/65c
UN-Nr.: 3288

Beschreibung, Eigenschaften

Kaliumdichromat tritt in großen, kristallwasserfreien, orangeroten, triklinen Kristallen auf. Es löst sich in Wasser unter schwach saurer Reaktion, ist aber in Alkohol unlöslich. Erwärmt man Kaliumdichromat auf 396°C, so entsteht eine fast schwarze Flüssigkeit, die beim Abkühlen wieder rötlich wird. Bei Erhitzen über 500°C zerfällt Kaliumdichromat in Kaliumchromat, Chrom(III)oxid und Sauerstoff:

2 K2Cr2O7 -------> Cr2O3 + 2 K2CrO4 + 1,5 O2

In schwefelsaurer Lösung oxidiert Kaliumdichromat primäre Alkohole zu Aldehyden bzw. Carbonsäuren, wobei das Kaliumdichromat in grünes, dreiwertiges Chromsulfat übergeht.

Kaliumdichromat ist stark giftig (als T+ eingestuft) und krebserregend!

Darstellung

Man erhält Kaliumdichromat, indem man auf Natriumdichromat Kaliumchlorid einwirken läßt:

Na2Cr2O7 + 2 KCl  ------->  K2Cr2O7 + 2 NaCl

Verwendung

Kaliumdichromat wird zum Nachweis von Blei verwendet, aber auch zur Herstellung von Chrompigmenten, als Oxidationsmittel in der Farbstoffindustrie. Außerdem wird es in der Gerberei und der Photographie, der Galvanoplastik und zur Herstellung von Chromschwefelsäure benutzt. Kaliumdichromat ist auch ein Wirkstoff mancher Holzschutzmittel. Es wird weiterhin in der Pyrotechnik zur Stabilisierung von Magnesium- oder Zink-Mischungen gegen Korrosion eingesetzt. Auch in Alkoholteströhrchen zum Nachweis von Alkohol in der Atemluft ist Kaliumdichromat enthalten.

Nachweis von Blei mit Kaliumdichromat

Die Probe wird für kurze Zeit in Salpetersäure gekocht und dann filtriert. Das Filtrat neutralisiert man mit Natronlauge und fügt ein wenig Kaliumdichromatlösung zu. Entsteht nun ein gelber Niederschlag, so liegt vielleicht Blei vor; es kann sich aber auch um Barium handeln.

Löst sich der Niederschlag unter Zugabe von viel sodafreier Natronlauge glatt auf, so handelt es sich um Blei, denn bei Bariumverbindungen würde unter diesen Verhältnissen eine blaßgelbe "Milch" entstehen.

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Erstellt am 01.07.1999 * Letzte Änderung am 23.02.2001 © OMIKRON GmbH

Autor des Artikels: Moritz Wolff

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